
SM 102: Le Blanc, T.; Twrsnick, B. (Hg.): Planet Erde
23. Juni 2025
SM 104: Assmann, P. (Hg.): Alfred Kubin und die Phantastik
23. Juni 2025SM 103: Frings, S.: Alte Götter, neue Welten
12,00 €
Frings, Stephen
Alte Götter, neue Welten
Religion und Magie in der deutschsprachigen Fantasy-Literatur
217 Seiten
2010
In nahezu allen Texten der Fantasy-Literatur spielt das Übernatürliche in mannigfacher Gestalt eine bedeutende Rolle. Die Darstellung von magischen Praktiken und obskuren Phantasiekulten nimmt in vielen Romanen breiten Raum ein, und Zauberer, Priester und Schamanen zählen zum unverzichtbaren Figurenrepertoire des Genres. So verwundert es nicht, wenn bereits in einem frühen Definitionsversuch des amerikanischen Fantasy-Autors Lin Carter von 1973 die Konstruktion phantastischer Welten, in denen »es Zauberei gibt und die Götter real sind«, als konstitutives Merkmal eines Fantasy-Textes bezeichnet wird. Mag diese reichlich vage Feststellung im Hinblick auf eine schlüssige Definition des Fantasy-Begriffs auch wenig hilfreich sein, so zeigt sie doch, von welch hoher Bedeutung Magie und Religion für das Genre sind. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Fantasy vor allem in den säkularen Gesellschaften der westlichen Industriestaaten populär ist, in denen magische und theozentrische Weltbilder von einer rationalistischen Wirklichkeitsauffassung mehr und mehr abgelöst worden sind. Ausgehend von dieser scheinbar paradoxen Grundbeobachtung verfolgt die vorliegende Dissertation im Wesentlichen zwei Ziele: Zum einen will sie aufzeigen, nach welchen Prinzipien die Darstellung religiöser und magischer Phänomene in den Publikationen der Fantasy-Literatur textlich realisiert wird. Zum anderen versucht sie die Zusammenhänge zwischen der für die Fantasy charakteristischen Rückbesinnung auf vormoderne Formen der Wirklichkeitserschließung und einer im säkularisierten Europa besonders ausgeprägten ›religiösen Heimatlosigkeit‹ aufzuhellen. Da es insbesondere für den ersten Teil der Analyse erforderlich ist, verschiedene exemplarisch ausgewählte Texte ausführlich zu analysieren, strebt diese Arbeit im Gegensatz zu den meisten der bisherigen Forschungsbeiträgen auch eine Einschätzung der literarischen Qualität der Fantasy-Bücher an, um zu prüfen, inwieweit der Vorwurf der ästhetischen Wertlosigkeit vieler Fantasy-Romane überhaupt gerechtfertigt ist.
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