»Future Life« schöpft aus dem riesigen Ideenfundus der Science Fiction. Diese bietet mit ihrem hypothetisch-spekulativen Zugang einen vielstimmigen Blick auf mögliche Zukünfte. Die Sektion »Future Life« erschließt dieses enorme Ideenpotenzial, systematisiert es und macht es aufbereiteter Form zugänglich, um innovatives Denken zu unterstützen.
Digitalisierung, Globalisierung, Ressourcenverknappung sowie neue Märkte und Marktformen stellen Unternehmen, Gesellschaft und Politik vor viele Herausforderungen: Bereiche wie Energiegewinnung, Logistik, Kommunikation, Urbanisierung, Mobilität, Gesundheit und Klima verändern sich rasant und haben unmittelbare Auswirkungen auf das eigene Handeln. Vorausschauende Akteure tun gut daran, alle diese Bereiche im Blich zu behalten. Im Idealfall ist man diesen rasanten Entwicklungen immer einen Schritt voraus.
Der Innovationsdruck bei Unternehmen ist hoch; hausinterne Forschungs- und Entwicklungsabteilungen stehen vor der enormen Herausforderung, stets mit neuen vermarktbaren Ideen aufzuwarten – auch, um eine Antwort auf potentielle Disruptionen wie eine globale Pandemie parat zu haben. Dies erfordert neue und ungewöhnliche Strategien der Zukunftsplanung.
»Future Life« ist weltweit einzigartig: Es schöpft aus dem riesigen Fundus der Phantastischen Bibliothek mit ihrer europaweit einzigartigen Sammlung an spekulativer Literatur – darunter ca. 100.000 Werke der Science Fiction: In der Sektion »Future Life« sichtet ein interdisziplinär ausgerichtetes Team diese Texte und erfasst Novitäten, Strukturen, Querverbindungen, übergeordnete Bezüge und Trends und bereitet diese entsprechend auf.
Die Sektion »Future Life« ist darauf ausgerichtet, zwei Typen von Ergebnissen zu liefern: Einzelideen und Zukunftsszenarien:
Einzelideen können im Idealfall direkt in Innovationen umgesetzt werden; häufiger liefern sie Startpunkte oder Zielrichtungen für den Innovationsprozess. Sie stammen direkt aus den Texten oder entstehen als Kondensat einer breiten Lektüre.
Zukunftsszenarien entstehen aus dem Zusammenspiel einer Vielzahl extrahierter Zukunftsideen. Anders als die von der Gegenwart ausgehenden Trend-Szenarien der Zukunftsforschung, setzt »Future Life« in der beschriebenen Zukunft an. Dieser Ansatz liefert zu den Innovationsideen zugleich auch ihre Handlungsfelder und berücksichtigt in stärkerem Maße Wildcards. Durch die Strukturen und Begrifflichkeiten aus der Science Fiction werden neue Ideen leichter kommunizierbar: in think tanks können sie als Impulsgeber dienen, im Marketing unterstützen sie Schaffung und Kommunikation von ›Produktwelten‹.
Darüber hinaus bieten wir Workshops an: Teilnehmer*innen können dort einüben, mittels Storytelling eigene Zukunftsentwürfe zu entwickeln. Das Denken in Erzählstrukturen bewirkt, dass der Blick sich vom Einzelprodukt löst und größere Szenarien in Betracht gezogen werden. Insbesondere die Interaktionen zwischen Individuum und Produkt rücken dabei in den Fokus; Nutzen, Bedienungsrealität, Akzeptanz und Interesse beim potenziellen Endkunden werden durchdacht.

Projekte

Die Phantastische Bibliothek Wetzlar führte in ihrer Sektion »Future Life« von Oktober 2019 bis März 2021 das Projekt

Produkte und Produktionsprozesse der nahen Zukunft

durch, in dem innovative Ideen aus der Science-Fiction-Literatur gesammelt und in Zukunftsszenarien präsentiert werden. Diese Szenarien sollen als Anregungen für die Innovationsprozesse von Unternehmen wirken und ihre Foresight-Strategien bereichern.

Das Projekt wurde angeregt vom

Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

als Wissens- und Technologietransfervorhaben und wird finanziert im Rahmen des

Operationellen Programms für die Förderung von Investitionen in Wachstum und Beschäftigung in Hessen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 2014 bis 2020 (IWB-EFRE Hessen)

zur Stärkung von Forschung, technischer Entwicklung und Innovation.

Produkte und Produktionsprozesse der nahen Zukunft: Abschlussstudie1.78 MB

Produkte und Produktionsprozesse der nahen Zukunft: Weitere Informationen

Die Phantastische Bibliothek Wetzlar führte in ihrer Sektion »Future Life« von Oktober 2019 bis März 2021 das Projekt

Phantastische Bibliothek Wetzlar – Sektion Future Life

Produktion und Produktionsprozesse unterliegen derzeit einem rasanten Wandel. Neue Technologien und Verfahren bedeuten eine Chance auf Effizienzsteigerungen und Kostenersparnisse, zugleich aber verändert sich das wirtschaftliche Umfeld in einem ebenso rasanten Maße. Um Schritte in diese unsichere Zukunft zu gehen, müssen komplexe Zusammenhänge im Blick behalten werden. In ihrem EFRE-Projekt »Produkte und Produktionsprozesse der nahen Zukunft« erarbeitet die Sektion ›Future Life‹ der Phantastischen Bibliothek Wetzlar Szenarien aus den breit gefächerten Ideen, die in der Science Fiction zu finden sind. Zu diesem Zweck wertet sie diese gezielt aus, gewichtet und bündelt die Ideen und fasst sie in narrativen Zukunftsszenarien zusammen, die als Input für weitere Innovationsprozesse verwendet werden können. Begleitet wird das Projekt von zwei Workshops. In diesen wird gezielt der Dialog mit Unternehmen gesucht: sie können ihre Fragestellungen und Bedürfnisse in die Szenarienerstellung miteinfließen lassen und sich mit der Methodik dieser Variante des »Science Fiction Prototyping« bekannt machen, um sie auch für ihre eigenen Forschungs- und Entwicklungsprozesse nutzbar zu machen. Die Besonderheit der Methode ›Future Life‹ ist, dass neue Ideen aus sehr unterschiedlichen Kontexten herangezogen und korreliert werden, die Novitäten und neue Sichtweisen darstellen; Ungewöhnliches, technologisch noch nicht Ausgereiftes, auch scheinbar Verrücktes wird nicht ausgelassen. Dabei kann die Sektion ›Future Life‹ auf Europas größte öffentlich zugängliche Sammlung spekulativer Literatur zurückgreifen.

Ziel des Projekts ist die Erstellung einer Studie, für die relevante Texte aus der Science Fiction ausgewählt, gesichtet und darin aufgefundene technologische Ideen mit ihrem Kontext in einer Datenbank erfasst werden. Diese werden mit thematisch oder strukturell passenden Fundstellen zu gleichartigen oder ähnlichen Produkten und Produktionsprozessen zusammengestellt. Daraus entsteht ein umfassendes Szenario verknüpfter Technologien, das sowohl Querschnittsdarstellungen als auch Objekt- und Technologiebeschreibungen spezifischer Branchen enthält. Diese wird in einer Abschlusstagung den teilnehmenden Partnern präsentiert und diesen zur Verfügung gestellt.

Für teilnehmende Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbände und Netzwerke besteht in diesem Projekt die Möglichkeit, mit unterschiedlicher Engagementstiefe mitzuwirken. Die Mitwirkung erfolgt (in beide Richtungen) unentgeltlich, und sie begründet keine wirksame Zusammenarbeit oder institutionelle Partnerschaft. Die Teilnahme an den beiden eintägigen Projektworkshops (am 05.03.2020 und am 24.09.2020) ist obligatorisch. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, per Newsletter über Projektfortschritte auf dem Laufenden gehalten zu werden sowie über eigenes Feedback zu Schwerpunktsetzung und unternehmensspezifischen Fragestellungen den Entstehungsprozess der Studie zu begleiten.

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