Seit 1983 wird der „Phantastikpreis der Stadt Wetzlar“ verliehen. Der Preis ist ein mit 4.000 Euro dotierter Literaturpreis, der jährlich für einen Roman vergeben wird. Mit dem Preis ausgezeichnet werden Werke aus allen Spielarten der Phantastik, vom magischen Realismus bis hin zu Fantasy, Science Fiction, Utopie und Horror. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass das phantastische Element – ähnlich wie in Goethes „Zauberlehrling“ – auch Zusammenhänge des wirklichen Lebens in einem neuen Licht erscheinen lässt. Der Preis wird von der Stadt Wetzlar in Kooperation mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar verliehen. Die Jury besteht aus Literaturkenner:innen aus Wetzlar und der näheren Umgebung, die einen engen Bezug zur phantastischen Literatur haben. Für die Vergabe des Phantastikpreises werden den Preisrichtlinien entsprechend Bücher berücksichtigt, die zwischen dem 1. April des Vorjahres und dem 31. März des Jahres, in dem der Preis verliehen wird, als Originalveröffentlichung in deutscher Sprache erschienen sind und der Jury bis spätestens 31. März vorliegen. Die Verleihung erfolgt in der Regel am zweiten Septemberwochenende in Wetzlar im Rahmen eines Festaktes durch den Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar.
Bisherige Preisträger:innen:
- 1983 Wolfgang und Heike Hohlbein für Märchenmond (Ueberreuter)
- 1984 Frederik Hetmann für Wagadu (Signal-Verlag)
- 1985 Johanna und Günter Braun für Der x-mal vervielfachte Held (Suhrkamp)
- 1986 Bernd Kreimeier für Seterra (Goldmann)
- 1987 Hubert Mania für Scintilla Seelenfunke (Rowohlt)
- 1988 Sigrid Heuck für Saids Geschichte oder der Schatz in der Wüste (Thienemann)
- 1989 Herbert W. Franke für Hiobs Stern (Suhrkamp)
- 1990 Rafik Schami für Erzähler der Nacht (Beltz)
- 1991 Carl Amery für Das Geheimnis der Krypta (List)
- 1992 keine Preisvergabe
- 1993 Hanna Johansen für Über den Himmel (Hanser)
- 1994 Susanne Kaiser für Von Mädchen und Drachen (Suhrkamp)
- 1995 Gert Heidenreich für Die Nacht der Händler (Piper)
- 1996 Bernhard Kegel für Das Ölschieferskelett (Ammann)
- 1997 Harald Gerlach für Windstimmen (Aufbau)
- 1998 Hansjörg Schneider für Das Wasserzeichen (Ammann)
- 1999 Alban Nikolai Herbst für Thetis. Anderswelt (Rowohlt)
- 2000 Gunter Gross für Der Gedankenleser (Droemer Knaur)
- 2001 Michael Wallner für Manhattan fliegt (Reclam Leipzig)
- 2002 Jürgen Lodemann für Siegfried und Krimhild (Klett-Cotta)
- 2003 Zoran Drvenkar für Sag mir, was du siehst (Carlsen)
- 2004 Cornelia Funke für Tintenherz (Dressler)
- 2005 Walter Moers für Die Stadt der träumenden Bücher (Piper)
- 2006 Gert Loschütz für Dunkle Gesellschaft – Roman in zehn Regennächten (Frankfurter Verlagsanstalt)
- 2007 Thomas Glavinic für Die Arbeit der Nacht (Carl Hanser)
- 2008 Robert Schneider für Die Offenbarung (Aufbau)
- 2009 Christian Kracht für Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten (Kiepenheuer & Witsch)
- 2010 Christiane Neudecker für Das siamesische Klavier (Luchterhand)
- 2011 Markus Orths für Die Tarnkappe (Schöffling)
- 2012 Jochen Schimmang für Neue Mitte (Edition Nautilus)
- 2013 Annika Scheffel für Bevor alles verschwindet (Suhrkamp)
- 2014 keine Preisvergabe
- 2015 keine Preisvergabe
- 2016 Antonia Michaelis für Niemand liebt November (Oetinger)
- 2017 keine Preisvergabe
- 2018 Thomas von Steinaecker für Die Verteidigung des Paradieses (S. Fischer)
- 2019 Antje Wagner für Hyde (Beltz)
- 2020 Joana Osman für Am Boden des Himmels (Atlantik)
- 2021 Katharina Köller für Was ich im Wasser sah (Frankfurter Verlagsanstalt)
- 2022 Sabrina Železný für Kondorkinder (Art Skript Phantastik)
- 2023 Maja Ilisch für Unten (Dressler)
- 2024 Zara Zerbe für Phytopia Plus (Verbrecher Verlag)
- 2025 Nils Westerboer für Lyneham (Klett-Cotta)